1. Poetry Vietnam

 

Ein lustiges Volk die Vietnamesen, und so viele- immer am tun, transportieren, verkaufen, mehr Fleiß als Müßiggang. Die Stadtoberen von Hanoi agieren geschickt, temporäre Autofreie Zonen jeden Abend eine Vergnügungsmeile rund um den Stadtsee mit allen traditionellen Kunstformen die das Land zu bieten hat, im angenehmen Klima der Region- eine allabendliche Freude.

Hanoi bietet was, am besten zu Fuß - das pure Leben ist die Straße- und es braucht in unserem Verständnis etwas Mut zur Überquerung- wo scheinbar keine Regel, ist Paragraph Nr. 1 allgegenwärtig.

 

Taxi heißt in Vietnam „Grab“ - habe ich irgendwo mal gelesen, absoluter Marktführer, ein Online Dienst der überall von jedem genutzt wird  (auch Hotels rufen nicht mehr per Telefon ein Taxi, App auf und im Hotel bezahlen, in der Zeit steht es vor der Tür) - die armen Taxifahrer- hoffentlich geben die Gekutschten wenigstens noch Trinkgeld- die Bezahlung ist jetzt in der Hand von Visa und Mastercard. 

Die Busbahnhöfe sind hier noch spannender  - da erschließen sich erstmal die Gepflogenheiten nicht sofort, der Einlasser akzeptiert mein Online Ticket nicht spricht keine mir bekannte Sprache und erzähl irgendwas  - in Richtung Schalter zeigend. 

Da sind gefühlt 100 Schalter, und daraufzugehend schreit jeder, ich möge zu ihm Kommen. Also versuche ich mein Glück, zeige mein Ticket und sie zeigen nach unten, irgendwas mit der Nummer 6. - Ok. 

Also bestimmt fährt der Bus hier vor dem Gebäude ab - vielleicht ja die Nummer 6. Und vor dem Gebäude fahren Busse ab, sehe Nummer 4, alles klar. Warte auf 6. Offensichtlich hat mich eine Frau hinter den Schaltern im UG beobachtet, gestikuliert wild, ohne das es bei mir irgendwie fruchtet - kommt raus, Zerrt mich zu einem Schalter - wobei die Dame wiederum meinen Namen nicht im Computer findet. Wahrscheinlich hat sie im Translation Programm nach dem Englischen Wort für Namen gesucht, schreibt Name auf einen Zettel. Ich zeige ihr auf dem Ticket meinen Namen, und nach 10 min habe ich den hiesigen Fahrschein in der Hand, Bus ich komme. 

Am Bus kommt ein junger Mann und will sich mit mir fotografieren lassen, aber gerne. In Hai Phòng (unser Bus war mit Abstand das schnellste Auto auf dem Highway) bin ich nun komplett der Exot keine Touris weit und breit - muss erstmal alle Fahrtenhelfer abwehren und hole mir einen Kaffee. Endlich she ich mal wie der gemacht wird, schmecken konnte ich ihn bewundernd schön öfter. Sie nehmen eine Plastik Flasche mit einer schwarzen Flüssigkeit. Füllen besagtes in eine Tasse und Wasser darauf, dann wird es heiß gemacht. Was immer das ist, was als „black coffee“ verkauft wird, mit Kaffee hat das nix zu tun, aber auch im Hotel hat der Frühstückskaffee den gleichen Geschmack. Nun weiß ich auch warum die immer fragen, ob ich den Kaffee kalt oder heiß möchte, wer den kalt trinkt, alle Achtung. Bin zum Meer sind es nur 25km.

Pho - immer und überall - das Grundnahrungsmittel hier. Steht für eine gekochte Hühnerbrühe mit allem drin was zu haben ist, oder angeboten wird. Immer dabei sind Fadennudeln - dann wird es aber schnelle exotisch - wird früh, mittags und abends gegessen, gibt es in 1000 flacher Ausführung an jeder Straßenecke - und Straßenecken gibt es verdammt viele. 

 

Soweit Teil 1 - Vietnam für Anfänger

 

2. Poetry Vietnam

 

Nach dem ich jetzt alleine über die Straße gehen kann, alle erdenklichen Verkehrsmittel außer dem Hubschrauber genutzt habe, die Hupsprache entschlüsselt und auch so einige der Gepflogenheiten kenne, bin ich schon fast zum VietnamExperten mutiert, obwohl so schnell gehts auch nicht. Zumindest habe ich auch schon Ecken gesehen, wo die normale Langnase ihren Zinken nicht reinstecken und ich als Fotomotiv gefragt bin.

Wenn die Amy‘s sich vorher das Land drei Wochen angeschaut hätten, müssten sie zur Erkenntnis gelangen, der Krieg in Vietnam war nicht zu gewinnen, so sind sie eben die Amy‘s erstmal machen, dann nachdenken- ist auch manchmal erfolgreich, I know.

Die touristisch gewachsenen Gegenden sind irgendwie alle ähnlich, da muss man schon acht geben - drei Straßenzüge weiter ist die Normalität zu sehen, nicht immer Bilderbuchreif ist, da huscht schon mal beim Essen eine Ratte um die Ecke. Aber alle sind freundlich, Kinder und Behinderte betteln aber hier wie da, die Präsenz der Polizei allgegenwärtig, Ein Portier in Hue erzähle mir von deren Korrupten Machenschaften - mitten im Sozialismus. Von Sozialistischen Strukturen bekommt man wenig mit, außer Polizei ist in Sichtweite, da hält man sich an die Regeln (außer im Straßenverkehr) - da sieht man auch schon mal 4 Polizisten auf einem Motobike. 

In Hue der Kaiserstadt mit der alten Tradition habe ich mich zu Fuß zur Zen Meister Pagoda aufgemacht (Từ Hiếu Pagoda vom Meister Thích Nhất Hạnh) - das waren nur 6km aber Google Maps hat mich das erste Mal versetzt. Und zwar richtig, und für die 6km braucht man hier ca. 2 Stunden, davon 1,5 h durch die belebten Straßen- wo es zwar Bürgersteige gibt, sind aber nicht nutzbar, entweder voll mit MotoBikes, oder Straßen die niedlichen Restaurants mit ihren Kinderstühlen. Und Es ist schwer ein Straßenrestaurant zu finden, wo man bequem sitzen kann, die nutzen zu 99% die Plastik Kinderstühle aus dem Baumarkt - aber alle sind zufrieden.

War im Norden Pho das Hauptgericht - so überwiegen in der Mitte (der Süden fängt bei Saigon an) die Reisgerichte, ist aber auch ne komfortable Sache, die Speisen sind aufgebahrt, man braucht nix sagen nur zeigen, Teller mit Reis, verschiedene Tunken und Fisch, Fleisch, was im Daly Spacial so verfügbar ist. Natürlich isst man quasi mit dem Verkehr- eben auf dem Bürgersteig, wo man nicht laufen kann - dafür sind die Speisen hochgradig günstig. Günstig sind aber nicht die touristischen Angebote, egal was - da haben alle schnell kapiert, wer es bis hier schafft, hat Kohle um seinen Beitrag zu leisten, Im Reisebüro an der Ecke, am Marktstand (es gibt quasi überall fast unbemerkt zwei Preise, den Lang- und Kurznasenpreis). Und jetzt habe ich auch faule Landsleute gesehen, also fast alle sind fleißig.

Die Natur ist großartig, mit Grab Motobike alles zu erreichen, einfach losgehen - eher schwierig, große Distanzen - aber herrlich anzusehen, die Plantagen von Kaffe und Tee überwiegen, Reis wird nicht im Gebirge angebaut, die gefluteten Felder sieht man gut entlang der Küste. Vietnam ist was fürs Auge. 

 

Hier läuft niemand mehr als 100m - Motobike is everywhere. Auf in den Süden.

 

3. Poetry the last from Vietnam

 

Ruhige Plätze sind rar, in den Stätten nicht existent, konnte jetzt mal Abends am Stadt See sitzen ohne Verkehr und tausenden Viets, mit Zeichensprache und Translater auf ein Langnasenbier, sehr erholsam nach den vielen Stadtaufenthalten. 

Tolle Gegend hier, Gewächshäuser so lang das Auge reicht, Tee und Kaffee Plantagen, und herrliche Gebirgszüge, Straßen-Pässe von 2000m, Wasserfälle, Seen, Berge - bin begeistert, tolle Natur in Vietnam. Die Wege verlassen ist der simple Trick- wo keine Hochglanz Bilder Bustouren angepriesen werden. Als LaNa wird man immer beäugt, hier hilft oft die friendly strategy - ob jemand im Umfeld englisch spricht, einfacher Trick, ein freundliches good Morning - wer antwortet wird in ein Gespräch verwickelt und kann mir helfen die Gepflogenheiten z.B. beim Ticketkauf zu ergründen, ist eben überall anders, was es spannend macht. Die Ernährung von hiesigen Lebensmitteln geht gut, die meisten Kleinen Hotels sind ohne Frühstück, also um die Ecke zum Strassenresraurant, hiesiges Frühstück der Viets, meist das selbe wie Mittags und Abends, Suppe oder Reis mit was drauf. Aber eben ganz leckeren Reis in allen Varianten, als Nudeln, Papier, Klumpen, mit Brühe, oder irgendwas - mein Magen hat bisher nur einmal gezuckt. 

Die letzte Etappe bis Saigon nehme ich mit dem „Schlafbus“ der ist zwar sehr eng und nicht für LaNas gemacht, für 7-8 € für 200-300 km ist unschlagbar. Auf nach Saigon, oder Ho Cho Minh (HCM).

Die Fahrt ist cool, große Seen mit Wasser-Häuschen darauf, sicher ist auch an Land genügend Platz, sind wahrscheinlich gern bei Ihren Fischen. Der Bus ist sau kalt, hält aber alle 1,5 h zum pinseln - dann erschlägt einen die Hitze, der Süden ist es subtropisch gut 30 Grad, im Bus 15 - gefühlt. Dicke Klamotten auf Reise Pflicht. Und Alles Landstraße, Autobahn Fehlanzeige. Der Fahrer ist mal wieder sehr forsch unterwegs und Überholmanöver regen zum Beeten an. 

Es ist ursprünglich, eine Stadt geht in die andere über, wenig Landmasse an der Straße zu sehen in Richtung HCM wird es immer enger mit allem, Verkehr, Menschen, Häuser, LKW- dichte - auf 200%. - und schon seit 150km in Saigon, keine Ahnung wann die Stadt wirklich anfängt. 

Der Busfahrer bringt mich aus dem Konzept, oder er spricht eine komplett andre Hupsprache, kann sein. 

Hab mal wieder mit der Strategie Glück gehabt. Im Zubringer Hotel- Busbahnhof ( den ich perdu nicht bei Google gefunden habe, somit der Rezeptionistin, komplett ohne Sprachverständigung vertrauen musste) stieg ein vietnamesischer Reiseführer ein, nach dem good Morning half er mir den richtigen Bus zu finden, steht eben nirgends, oder ich kann es nicht entziffern, am Schalter fragen, zwecklos. 

Aber irgendwie klappt es doch. Spannend ist dann noch der Ausstieg, am besten nahe dem Ziel, aber wo ist der Busbahnhof und wo könnte man wie vorher günstiger aussteigen, ohne Stundenlang durch die City zu kutschen, um dann wieder ans andere Ende zu kommen. Google hilft da nur grob. 

Es gibt ne erstaunliche Menge an katholischen Kirchen in Vietnam, oft Seite an Seite mit den hiesigen Pegodas,  also „living in perfect Harmonie“.

Hier geht viel, wenig Verschwendung, kann sich niemand leisten, alles irgendwie flexible Improvisationsexperten - Omas sitzen in Selbstgebauten Rollstühlen - Basis ist ein PVC Stuhl Marke billig Baumarkt, die Transportaufbauten der Fahrenden Händler, oder der Motobike Transportunternehmer sind alle Keine Industrieprodukte- geschweißt wird an jeder Ecke, jedes Fenstergitter dient als Biegevorrichtung, und wenn die Oma nicht mehr die Kokosnuss selbst trinkfreudig aufschlagen kann, muss der Käufer ran. Mir passiert, bin aber Macheten-Experte. 

Hihi, Auf dem Markt einen Grünling gekauft, das sind grüne etwas größere Mandarinen, da saut man sich beim schälen ohne Messer ordentlich ein, also zeigte ich der Marktfrau, sie möge das Teil schelferig aufbereiten, hat sie nicht kapiert, wollte es in zwei Teile schneiden - braucht kein Mensch so. 

Unter großem Protest und Marktgeschrei also selbst mit der Machete die Perforierung vorgenommen, sofortiger Ritterschlag - alle waren total begeistert - das Marktthema des Abends. 

Saigon ist nicht wirklich schön. Was hat die Stadt was andere big Citys nicht haben, nichts. Bin in der Nähe des Airport, keine Touristische Gegend, was es angenehmer macht, das City Center ist Partymeile - noch schriller und dekadenter als in Hanoi. Alle wollen leben, sollen sie - mein Entschluss steht fest, ein paar Schöne Sehenswürdigkeiten und weiterziehen.

Es ist wohl für jeden Viet außerhalb jedweder Vorstellungskraft, das jemand zu Fuß hier mehrerer km durch die Stadt läuft. Grab Motobike funktioniert immer, bei der Hitze reicht mir oft auch ein Weg.

 

Also den Flug nach Manila gebucht, der Nordwesten der Hauptinsel der Philipps hat viel zu bieten, einsame Strände mit dunklem Sand - die Bucht der 100 Inseln und mehr Ruhe vom Grossstadtrummel der Viet-Asiaten. Bye Vietnam, du bist es Wert.